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Psychologie der Persöhnlichkeit, J.B. Asendorpf

 

 

„Gosling (2001) sichtete 187 Studien zu Persönlichkeitsunterschieden innerhalb von 54 Tierarten, von Schimpansen bis zu Tintenfischen. Die Persönlichkeitsunterschiede zeigten dabei eine Beobachterübereinstimmung, die durchaus mit Beobachtungsstudien an Menschen mithalten konnte, z.B. was die Merkmale aktiv, dominant, aggressiv, ängstlich, neugierig, gesellig, ausdauernd und intelligent anging. Auch die Vorhersehbarkeit tatsächlichen Verhaltens durch die eingeschätzte Persönlichkeit brauchte den Vergleich mit Humanstudien nicht zu scheuen.

 

Der oft vorgebrachte Einwand, dass derartige Ergebnisse lediglich in den Köpfen der Beobachter existieren und mit der Realität des Tierverhaltens wenig zu tun haben („Anthropomorphisierung“ des Tierverhaltens) trifft sicherlich ein methodisches Problem von Tierverhaltensstudien, sollte aber nicht überbewertet werden.

 

So wurde bei Hunden, die mit einem für Menschen entwickelten Persönlichkeitsinventar beurteilt wurden, eine andere Faktorenstruktur gefunden als bei Menschen und die Faktorenstruktur von globalen Persönlichkeitsurteilen über Tiere entsprach in den meisten Studien gut der Faktorenstruktur detaillierter Verhaltensbeobachtungen, obwohl diese weniger stark gegenüber Anthropomorphisierung anfällig sein sollten als die Globalurteile.

 

Merke:

 

Persönlichkeitsunterschiede von Tieren lassen sich mit guter Übereinstimmung zwischen Beobachtern beschreiben und sagen beobachtetes Verhalten gut vorher. Die Beschreibungen reflektieren durchaus Unterschiede im realen Verhalten, auch wenn sie nicht frei von Tendenzen zur Anthropomorphisierung sind.“


Quelle: Asendorpf, J.B. (2007). Psychologie der Persönlichkeit (4. Auflage). S. 111. Berlin: Springer.

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